Lebenslauf
Rudolf Gäbler
Als Rudolf im zarten Alter von 11 Jahren von seinem Klavierlehrer Rudolf Bräuer angeboten wurde, Generalbass zu lernen, ahnte er noch nicht, dass er damit die Grundlagen seines späteren Berufes gelegt bekam.
Doch tatsächlich war es so und der "General Bass" übernahm das Kommando über Klavierimprovisationen und das Nachspielen der Hits aus dem Radio.
Er befähigte außerdem, Lieder, die lediglich als die Melodie notiert waren, vom Blatt zu begleiten.
In Wernigerode wurde im dortigen Rundfunkchor praktisch Chor- und Tonsatz studiert, später in Halle (Saale) kam noch Kontrapunkt bei Kurt Kallausch hinzu.
Komponiert wurde erst einmal drauflos, was das Zeug hielt, vor allem Lieder und Klaviermusik. Später folgten Chorsätze, Bearbeitungen und Arrangements für verschiedene Besetzungen.
Erste Erfolge gab es mit zwei Kantaten ("Die spanische Hochzeit" nach Texten von Louis Fürnberg und "Das Wort Mensch").
Als Schauspielkapellmeister am Theater in Zittau hat Gäbler in fünf Spielzeiten 35 Produktionen betreut und zahlreiche Lieder, Chansons, Songs
und einige komplette Schauspielmusiken geschrieben (u.a. zu "Don Juan" von Molière, zur "Altmodischen Komödie" von Arbusow , zu "Amphitryon"
von Peter Hacks und ein Märchen mit Musik: "König Drosselbart".
In sechs Jahren Tätigkeit als Musikalischer Leiter des Kabaretts "Die Oderhähne" in Frankfurt (Oder) trug er zu zahlreichen Programmen Kompositionen bei und komponierte für "Im Zug der Zeit" die komplette Musik, die bei den Kabarett-Tagen in Gera 1986 starke Beachtung fand. Zu den 2. Tagen des Chanson in Frankfurt 1974 erhielt er für die Komposition "Die Bringer Beethovens" nach einer Ballade von Reiner Kunze den Sonderpreis der Jury. In der letzten Zeit hat sich Gäbler wieder der Liedkomposition gewidmet. So entstanden für die Sopranistin Katharina Richter ein großer Goethezyklus, Lieder und Chansons nach Texten von Karl Kraus, Heinrich Heine, Clemens Brentano, Hildegard Knef und eigenen Gedichten. Außer gelegentlichen Kompositionen für das Kleine Theater in Berlin entstand die siebensätzige Violinsuite "Mit der Geige zur Party", 2004 "Friedel und die Zauberfiedel" Musik für ein Märchenstück des Dramatikers und Schauspielers Jörg von Liebenfelß. Besonders hervorzuheben ist die große Solokantate "Brockes' Jahreszeiten" in sechs Teilen für Sopran, Querflöte, Altflöte und Klavier nach Gedichten des Hamburger Ratsherren und Naturlyrikers Barthold Hinrich Brockes (1680 bis 1747). In dieser Kantate setzt sich Gäbler mit der musikalischen Formensprache des Barock auseinander und verbindet sie mit heutigen Stilmitteln zu einer neuen Einheit, die nicht ohne Humor ist.
Lebenslauf (kurz)
Rudolf Gäbler
geboren in Potsdam, bekam schon früh privaten Unterricht in den Fächern Klavier, Generalbass und Musiktheorie und machte 1971 sein Abitur und die staatliche
Chorleiterprüfung beim Rundfunkjugendchor Wernigerode (Harz).
In Halle an der Saale studierte er Musikerziehung, Germanistik, Musikwissenschaft und Komposition und war außerdem als Rockmusiker (bg/fl) und Chorleiter tätig. Es folgten verschiedene Theaterengagements in Weimar, Zittau und Görlitz als Regieassistent für Musiktheater, Schauspielkapellmeister und Solorepetitor. Von 1983 - 1989 war er musikalischer Leiter des politisch- satirischen Kabaretts „Die Oderhähne“ in Frankfurt (Oder).
Im März 1989 Übersiedlung nach Berlin (West). Engagements als Pianist und Leiter der Schauspielmusik am Kleinen Theater am Südwestkorso in Berlin (bekannt durch die Revue "Das Küssen macht so gut wie kein Geräusch") und am Theater "tribüne". Darüber hinaus betätigt er sich als Komponist (Lieder, Chansons, Schauspielmusik) und Autor (Lyrik, Stücke, Prosa, Rundfunkfeatures) und begleitet Schauspieler und Sänger am Klavier.